hurra, der welpe ist da
man hat sich für die vergrösserung der familie entschieden
und einstimmig bechlossen, dass es nun an der zeit für einen hundewelpen ist.
fleissig ist im internet gestöbert worden, hundebesitzer hat man angequatscht
und mit fragen bombardiert, bekannte und verwandte haben ihren senf zum bevorstehenden
hundekauf gegeben, familieninterne heisse streitgespräche haben stattgefunden
wenn es um die rassefrage, grösse, geschlecht und fellfarbe ging. dann endlich
hat man einen konsens gefunden, mit dem alle familienmitglieder leben können.
mit etwas glück konnte man auch einen züchter überzeugen die richtige familie
zu sein für einen der, ach so herzigen welpen, die er verkaufen will. bei guten
züchter*innen muss da zum teil richtig überzeugungsarbeit geleistet werden. und
das ist auch gut so. ein verantwortungsvoller züchter*in interessiert sich auch ein leben
lang, wie es den weggegebenen hunden ergeht. aber keine angst, den halter*innen
wird nicht tagtäglich auf den leib gerückt, nur ab und an wird mal nach dem
ergehen nachgefragt und um ein foto gebeten.
und nun findet also der langersehnte einzug statt. dem züchter*in hat man beim letzten besuch kleidungsstücke gelassen, damit sich der welpe an den geruch der familienmitglieder gewöhnen kann. der züchter seinerseits hat noch eine decke und ein, zwei utensilien von sich mitgegeben, damit das hundchen bereits kennende gerüche um sich hat. das eingewöhnen in die neue umgebung wird dank diesen kleinigkeiten leichter gemacht. box, kaffee-, olivenholz und ein nagering sowie plüschtierchen liegen im bereits aufgestellten laufgitter bereit und warten nur darauf von der feuchten welpennase beschnuppert zu werden. welpenfutter wird in der regel mitgegeben. meist ist es zu proteinhaltig darum empfehlen wir raschmöglichst mit dem welpenfutter aufzuhören und mit erwachsenenfutter weiterzufahren. das welpenfutter soll aber behutsam ausgeschlichen werden. wir orientieren uns dabei an studien an freilebenden hunden. bei freilebenden hunden haben die jüngsten wie auch die älteren gruppenmitglieder, erstens nicht den vorrang beim fressen, und zweitens bekommen sie nicht das hochwertige futter sondern die etwas weniger proteinhaltige nahrung. das warum ist einfach zu erklären. wer arbeiten muss, und das sind die fitten im saft stehenden hunde, die kriegen das hochwertige fressen damit sie bei kräften bleiben und ihren job verrichten können. die anderen die immer wieder mal ein päuschen einschalten und sich ausruhen können, das etwas minderwertigere.
fütterungsempfehlungen werden wir auf diesem blog nicht geben. wir haben unsere philosophie die dem wissen, dass der hund ein allesfresser ist, angepasst ist. nachzulesen im blog speiseplan. nach den angeblich neusten ernährungserkenntnissen ist unsere fütterungsphilosophie verpönt, aber wir lassen uns von niemandem reinreden. wir haben vitale, gesunde hunde. und das ist uns wichtig.
die box und das laufgitter sind unserer meinung nach unabdingbar und gehören zu jeder welpenausstattung. beides soll zu einem rückzugsort für den welpen werden, wo er seine ruhephasen ungestört abhalten kann. auch ist es wichtig, dass er von zuviel territorium nicht überfordert wird. vermeidet während der eingewöhnungszeit viel besuch. sicher will euer familien- und freundeskreis den kleinen nun kennenlernen, ihn streicheln und kuscheln. das sollte aber möglichst unterlassen werden. erstens ist es kein stofftier das jeder nach seinem belieben kuschelt und anfasst, zweitens ist zuviel hecktik für seine ruhe nicht förderlich. noch ein tipp. ist der hund in der box oder auf seinem schlafplatz, soll er nicht gestört werden. von niemandem. es ist sein wohlfühlbereich.
bei der auswahl der spielsachen ist vorsicht angebracht. stofftiere dürfen keine knopfaugen haben. die holzstücke müssen splitterfrei, die kauwurzel nicht zu gross sein. zergel und schnüffelteppich empfehlen wir, sollten aber dem hund nicht andauernd zur verfügung gestellt werden, sondern nur dann eingesetzt werden, wenn man umorientieren muss. und das neue familienmitglied liebevoll umorientieren muss jeder hundebesitzer*in sehr, sehr oft. bitte benutzt keine quietschende spielsachen. quietschis treiben das erregungslevel des hundes hoch. auch unterstützen diese grellen, nerventötenden töne bereits beim welpen das beute schüttel verhalten. und das ist sicher nicht im sinn eines jeden hundehalters*in.
und nun ist der welpe eingezogen. viele ersthundehalter
bekunden schon nach 2 bis 3 tagen grosse mühe. die anfängliche euphorie und
freude weicht langsam einer desillusion. die nerven liegen blank. so schwierig
wie es sich nun anlässt, hat man sich die hundehaltung nicht vorgestellt. da
liegt auf dem parkett oder dem teuren teppich auf einmal ein dünnes braunes
etwas, und an anderer stelle tritt man in etwas feuchtes. nach unzähligem
aufwischen bricht dann das temperament des halters durch. für das noch nicht
stubenrein sein gibt es eine absolut pausible erklärung. die blase. erstens ein
organ das trainiert sein muss, und zweitens ein organ, das das volumen für grosse
flüssigkeitsaufnahme noch gar nicht hat. und die aufnahme von grösseren mengen
ist unvermeidlich, vor allem wenn ein hund mit trockenfutter gefüttert wird. trockenfutter
macht durst, und der kleine welpe labbert wasser was das zeug hält. muss er
auch denn die pellets müssen im magen aufgehen und die nieren müssen mit
genügend flüssigkeit genährt werden. halter, die ungeduldig werden, womöglich
den hund beschimpfen oder wenn es ganz arg kommt seine nase in den kleinen urin
teich tunken, sollen, wenn sie noch können, die eltern mal fragen wie lange es
gedauert hat bis sie sauber gewesen sind. sicher hat das länger gedauert als es
bei einem welpen der fall ist. ja liebe welpenbesitzer, nun heisst es erstmal
alle 2-3 stunden raus und dem hund ein pipi oder ein käckerchen entlocken und
wenn es vollbracht ist sollte das verrichten mit möglichst hoher stimme belobt
werden. auch von den männern. ihr seht also, die wunschvorstellungen gewisser
halter, dass der hund bereits stubenrein sein muss innerhalb weniger tage, ist
eine absolute utopie. meistens sind die welpen von der zucht bereits
konditioniert auf ein flies oder auf eine toilettenbox zu gehen. diese kann man
noch zur verfügung stellen. wir empfehlen das aber nur für die nachtstunden. tagsüber
soll ein welpenbesitzer wirklich die arbeit auf sich nehmen, dem hund ein rhythmus
beizubringen.
immer wieder gibt es unsicherheiten betreffs der dauer vom gassi gehen. wir sind der meinung, dass das individuell verschieden ist. als regel gilt bei uns, dass wir den welpen erst mal in der häuslichen umgebung ankommen lassen und das rausgehen mehr zur versäuberung brauchen. je nach neugierde des hundes gibt es ein paar meter mehr oder halt weniger. darauf geachtet werden muss auch, dass der hund wieder zurücklaufen muss. das muss einkalkuliert werden. langsam verlängern wir den spaziergang etwas und fangen an die umgebung zu erkunden. dabei lassen wir uns viel, viel zeit. der hund soll erkunden. je mehr zeit wir dafür aufwenden, desto besser kann er verarbeiten und mit den umweltreizen klarkommen. wir raten, in den ersten paar wochen die spaziergänge kurz zu halten an metern, von der zeit her gibt es keine regel. setzt man sich auf eine bank und lässt seinen neuen kameraden die umgebung erkunden, ausruhen, etwas rumspringen, wieder ausruhen, ist man gut und gerne schon eine stunde mit ihm draussen. zurück in den 4 wänden ist dann erst mal ruhe in der box oder im laufgitter angesagt. der hund braucht mindestens 21 stunden ruhe. leicht wird man von mitleid übermannt wenn man den hund schon wieder ins laufgitter oder die box tut, aber man muss sich in solchen momenten bewusst machen, dass man dem hund etwas gutes antut, wenn man ihm ruhe an einem geschützten ort bietet. kurze spiel und kuscheleinheiten und die versäuberungsspaziergänge die mit vielen, unzähligen eindrücken verbunden sind bringen ihn schon an die grenzen seiner energiereserven. und damit er seinen akku wieder aufladen kann, braucht er eben diese immense ruhezeit.
auf den spaziergängen sollte man einen welpen nicht an der kurzen leine sondern an der schleppleine führen. so an die 6 meter scheint uns ideal. sie bietet dem hund eine kontrollierte freiheit alles zu beschnuppern was ihm wichtig scheint, und glaubt mir, da gibt es viel was er kennenlernen muss. die schleppleine kann man ab und an auch bereits von ihm ziehen lassen, das heisst, man hält sie nicht immer in der hand, sondern sie liegt auf dem boden. ist er sich von klein auf an die leine gewöhnt, kommt es später nicht zum beissen in die leine. das training mit der schleppleine ermöglicht dem hund, im beschränktem rahmen der schleppleinenlänge seine individualdistanzen zu suchen und bogen zu schlagen bei begegnungen die ihn unsicher machen und furcht auslösen. das ist bei der leinenführigkeit mit kurzer leine nicht möglich. wir arbeiten auch nicht mit der flexileine. erstens sind sie zu gefährlich und zweitens zu unpraktisch in der handhabung. auch kann dem hund an der flexileine kein kontrollierter freilauf offeriert werden weil man ja das kästchen nicht auf den boden legen kann.
wir trainieren auch schnellstmöglich das alleine sein. das fangen wir an, indem wir dem hund jedesmal wenn wir mit ihm nicht interagieren können oder wollen, das pause signal ansagen.
das thema autofahren wird auch immer
ganz gross geschrieben. wir alle sind mobil und und der hund soll sich
schnellstmöglich daran gewöhnen. es gibt hunde die von anfang an gut auto
fahren und solche die es weniger gut vertragen. es kann gut sein, dass der
züchter*in schon eine gewisse vorarbeit geleistet hat. das hat aber in der
regel nichts zu tun, ob es ein hund gut verträgt. es ist wie bei kindern, die
einen können es sofort, anderen wird es schlecht. es kann einige gründe dafür
geben warum das autofahren eine schwierigkeit darstellt. sehr oft hat es mit
dem gleichgewicht zu tun. das wächst sich aber in der regel mit zunehmendem
alter aus. es kann aber auch sein, dass der hund bereits mit zu langen
autofahrten überfordert worden ist. deshalb raten wir die reise nach hause mit
dem welpen auf dem schoss vorzunehmen. ist man alleine unterwegs soll er
wenigstens auf dem hintersitz mit einem gurt angeleint sein, und nicht im
kofferraum in der box. die autobox muss langsam auftrainiert werden und dies
kann man bereits in den ersten tagen nach seinem einzug machen. wir nehmen
unseren welpen seit dem ersten tag nach seinem einzug mit zu kurzen
autofahrten. steigen dann schnell aus, geben das pause signal, laufen um das auto
herum und loben den hund wenn er sich still verhalten hat. das üben wir jeden
tag. einsteigen lassen wir über die rampe. wir gewöhnen ihn nicht ans hochheben
ins auto. solange er noch klein ist gibt es einige situationen wo er noch
getragen werden muss. zum beispiel beim treppen laufen. gewöhnt euch daran ihm
ein kommando zu geben, bevor er hochgehoben wird. zum beispiel mit dem wort
«lift». mit dem kommando weiss er, was auf ihn zukommt. für menschen wie auch
für hunde ist es nämlich nicht sehr angenehm, wenn sie den boden unter den
füssen verlieren.
weil junge hunde gerne herumknabbern und manchmal auch
unsere finger und fersen darunter etwas in mitleidenschaft gezogen werden, üben
wir die beisshemmung jedesmal wenn er in die verlegenheit kommt, uns etwas zu
traktieren.
übrigens……………….sitz und platz bringen wir unserem welpen
nicht bei. nur das warten. sitzen und platz machen kann er nämlich schon von
natur aus. aber das warten muss gelernt werden. aber alles zu seiner zeit. nun
lassen wir ihn erst mal ankommen.
unserer erfahrung nach, sind das die wichtigsten kriterien
die man in der ersten zeit nach dem einzug beachten soll. alles weitere ergibt
sich dann mit fortschreitendem alter im training.
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