sich beklagen uncool


ich versteh es einfach nicht. wirklich, es ist unbegreiflich was wir so antreffen, wenn wir einige wochen oder monate der pause die teams jeweils wieder treffen. wie kann es sein, dass wir bei vielen teams konstatieren müssen, dass der wind, schwuuppppppp sehr viel gelerntes aus der erinnerung geblasen hat. darunter leider viel wesentliches. man ruft wieder andauernd den namen des hundes anstelle des abbruchsignals, man hält die schleppleine, weil sie ja schmutzige hände verursacht, wieder gefährlich für die eigene gesundheit in den händen, von verhaltensketten keine spur mehr, der hund darf wieder starren was das zeugs hält, hochspringen an menschen braucht er ja als fitnessübung, jagen soll er damit seine leidenschaft ausgelebt werden kann, rumtollen bis zur ekstase, muss und soll der hund bekanntlich ja sonst ist er nicht ausgelastet, und total crazy, man denkt bereits über eine kastration nach, weil der hund seine pipimarken setzt. warum, fragen wir uns dann, haben wir uns während der ausbildung den mund fusselig geredet? waren wir so schlecht im vermitteln von neusten wissenschaftlichen- und selbsterfahrungs erkenntnissen? ist es so schwierig dem hund, nachdem sein name gerufen worden ist,(abbruchsignal ist ja nicht mehr adäquat) ihm einen weiteren job zu übertragen? wir wundern uns dann jeweils, dass sich die halter echauffieren, wenn der vierbeiner keine reaktion zeigt, oder sich nach bestem hündischem wissen und gewissen umtut. sprich, dem halter den stinkefinger zeigt. wie kann das sein?????? das fragezeichen im gesicht der halter spricht jeweils bände. ja, wie kann das sein? wir haben dafür auch keine klare antwort in petto. können also nur vage vermutungen zum besten geben. vermutungen, die, wenn sie ausgesprochen werden nicht unbedingt sehr schmeichelhaft für den zweibeiner anmuten. sie werden dann auch meistens sofort mit gekränkter miene vom tisch gewischt wenn wir sie in die pflicht nehmen, denn, dass es soweit gekommen ist, liegt nach meinung vieler halter, immer am hund und schlussendlich am trainer. wenig halter reflektieren und suchen eine unterlassungsbereitschaft auch mal bei sich. warum auch? der hund hat ja kein gehorsam mehr und reagiert nicht mehr obschon mit ihm mal trainiert worden ist. seine ohren stehen immer auf durchzug wenn sein NAME, geduldig, dann etwas ungeduldiger, dann noch etwas genervter und als finaler höhepunkt hässig durch die luft schallt. oh wertigkeit des namens wo bist du nur geblieben? wie konnte er sich nur in luft auflösen. und nun erwartet man von uns, dass wir die patentlösung liefern, und den hund subito wieder  auf das richtige gleis bringen. also mit subito ist dann schon mal nichts, rein gar nichts. und den hund bringen wir grad auch nicht auf das richtige gleis. das ist nicht unser job. ne, ne................. . der befindet sich nämlich bereits auf dem richtigen gleis, nur muss man ihn lenken können. unser job ist dann schon eher, dem zweibeinigen aufzuzeigen auf welcher schiene er zu lenken hat, damit er seinen fluffy wieder etwas gehorsamer hinbekommt. und logo, ihr alle vermutet schon richtig, das ist mit arbeit verbunden, und zwar mit einer mehrarbeit die man sich hätte sparen können, wenn man mit den tools die mal beigebracht worden sind und die auch funktioniert haben, weitergearbeitet worden wäre. einen hund erziehen ist permanente arbeit und hört nicht irgendwann auf. hier noch einmal zur erinnerung! die letzte phase des lernens ist der erhalt des gelernten. das heisst, gelerntes muss regelmässig wiederholt werden damit es zuverlässig abrufbar bleibt. verhalten muss zudem zwischendurch immer wieder mal zur belohnung führen um einer löschung vorzubeugen. das kann mit regelmässiger anwendung zu hause geschehen oder halt in workshops oder weiterbildungen. kann sich jemand nicht begeistern irgendwo in einen funkurs zu gehen oder ab und an einen workshop zu besuchen, orte an denen immer wieder auffrischungen des gelernten erfolgen, dann sollte man mit dem hund wenigstens auf den spaziergängen arbeiten. besser als ins smartphone schauen, mit best friends zu quasseln oder über kopfhörer musik reinziehen oder vor lauter wichtiger gedanken die das menschliche gehirn fluten dem hund keine aufmerksamkeit schenken. oder noch besser den hund einfach unkontrolliert mit artgenossen herumjagen lassen. wenn man dieser art unterwegs ist mit seinem hund, dann braucht man sich echt nicht zu wundern, wenn die karre im sumpf stecken bleibt. das rausziehen der karre, das kostet dann schon etwas viel mühe, und moneten. verhaltenstherapie heissen dann die lektionen und die schlagen schon recht zu buche. 

ach ja, und wenn wir grad schon beim nicht verstehen wollen sind, dann gleich noch ein thema. ich hatte kunden, chris war damals noch nicht im geschäft, darum schreibe ich von meinen erfahrungen, die kamen zu elreto, weil sie mit ihren hunden einfach nicht klar gekommen sind. einer dieser hunde der mir jetzt gerade in den sinn kommt, hatte ein deprivations problem. bei unzähligen reizauslösern mit denen er sich ausserhalb seines wohnumfelds konfrontiert sah, war karacho pur angesagt.  in die leine schränzen, bellen, quietschen, geifern, zähne fletschen, was es halt so alles gibt. der hund spuhlte das ganze programm von oben nach unten und gleich der quereweg nach auch noch durch. als ich diesen hund das erste mal präsentiert bekam, musste er von vier händen gehalten werden, sonst hätte er den halter zu boden gerissen. so wurde auch spazieren gegangen. und das am halsband. zum glück wohnen die halter ziemlich abgelegen, so konnte man den hund wenigstens versäubern. nun, nach vielen, vielen ausbildungsstunden verbesserte sich die situation sehr stark und der hund wie auch der halter konnten sich miteinander normal bewegen, diese halter haben von mit ganz klare indikationen bekommen, so zum beispiel schon beim ersten aufeinandertreffen dass dieser hund nur am gstältli geführt werden darf. es war, darüber war ich sehr froh, zu keiner zeit ein thema, dass man ein solches dem hund nicht anziehen wollte. über die gefährlichkeit des halsbandes haben wir euch in anderen blogs bereits aufgeklärt. wenn man alle diese faktoren kennt, und das hundewohl einem wichtig ist, sieht man von einem halsband tragenden und daran angeleinten hund einfach aus verstandesgründen schon ab. die rasse des hundes, von dem ich hier schreibe, ist jagdlich sehr ambitioniert und wie bei all diesen rassen die durch die rassegebung schon sehr extrovertiert sind, ist ein halsband sowiso nie angesagt. auch nicht wenn der hund einen guten grundgehorsam hat. die verlockungen sind für diese hunde so gross, dass ein immer wieder mal in die leine springen, nicht verhindert werden kann. leider unternahm dieser hund vor noch nicht allzulanger zeit die reise über die regenbogenbrücke. der nachfolger, dieselbe rasse wie sein vorgänger, wird trotz besserem wissen nun wieder hauptsächlich am halsband geführt, und das noch mit schleppleine, was der absolute no go ist. wir sehen die bilder jeweils auf fb und ich muss euch ganz ehrlich sagen, mir fehlen ab soviel ignoranz einfach die worte. und diese leute sprechen dann noch von hundeliebe, dabei setzen sie das tier, das sich dagegen ja nicht wehren kann, gesundheitlichen schädigungen aus. traurig aber wahr. leider ist der lerneffekt durch die erfahrungen und die ausbildung des schwierigen hundes, gleich null.

jemand anders kam mit einem völlig ausser rand und band hund ins training. ersthundehalterin mit auslandhund, grösse schnauzer. unsicher, distanzlos, laut in seiner kommunikation. halterin mit patchworkfamilie mit vielen kindern im haus. wegen der kinder wurde eine tabuzone aufgebaut mit dem klaren hinweis, dass, wenn der hund die zone verletzt, er unbedingt beachtet werden muss, weil er so eine notsituation aufzeigt, in der er sich befindet. eines der kinder, so ein unbelehrbares halt, war immer wieder sehr grob mit dem hund und triezte ihn mit vorliebe indem ihm ein finger in die ohren gebohrt oder in die augen gestupft oder ihn an der rute gezerrt wurde. dieses kind war einfach unbelehrbar und nutzte jede unaufmerksamkeit der eltern aus, den hund zu schikanieren. und so kam es wie es kommen musste. eines tages schlug das schicksal zu. halterin zu beschäftigt mit quasseln übersieht, dass der hund zweimal die tabuzone verletzt weil er wieder getriezt worden ist. er wurde jedesmal wieder auf seinen platz zurückgeschickt. und beim dritten anlauf des kindes passierte dann das unvermeidliche, der hund schlägt zu. daraufhin begann sich das karrussell zu drehen, spital, staatsanwalt, vetamt, halt das ganze rösslispiel mit dem ganzen nervenaufwand der damit verbunden ist. den hund konnte man vor sanktionen beschützen, weil ganz klar ein halterfehler vorgelegen hatte. die halterin wurde mit vielen zusatzstunden sanktioniert die eigentlich ein lernfaktor hätten sein sollen. aber wenn ich mir heute bilder anschaue die sie auf den sozialen medien veröffentlicht und ich sehen muss wie sorglos freilaufend sie mit dem hund unterwegs ist, dann bekomme ich schon etwas gänsehaut. obschon ihr tausendmal vermittelt worden ist, dass beim hund, wegen der geschehnisse durch den geringsten reiz bei einer kinderbegegnung ein flashback entstehen kann. die wahrscheinlichkeit, dass der hund unter umständen ausser kontrolle gerät, (muss nicht zwingend, kann aber sein,) ist doch sehr gross, nur die halterin scheint das nicht zu kümmern.

nun, warum habe ich diese zwei fälle geschildert, und glaubt mir es gibt unzählige davon. ich habe sie für euch aufgeschrieben weil ich einfach mal aufzeigen möchte, warum wir euch für gewisse vorsichtsmassnahmen sensibilisieren. warum wir darauf pochen, dass ihr mit euren hunden zeit seines lebens arbeitet. dass ihr die gelernten tools anwendet, dass ihr nicht nachlässig werdet in der hundehaltung und, dass ihr euch immer bewusst, seid, der hund, ob gross, ob klein, ob jung, adoleszent oder bereits geriatrisch, ein raubtier ist und bleibt und einfach mal anders funktioniert als ein mensch. wir möchten einzig und allein, euch, euren hund und das umfeld vor unliebsamkeiten bewahren und euch eine schöne, gemeinsame zeit ohne hässliche nebengeräusche ermöglichen.   

Kommentare

  1. Ein sehr guter Beitrag ‼️ ja, einen Hund zu haben heißt ständiges Lernen für den Hundehalter und konsequente Erziehung

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