i'll just say "hello"


riechen gehört zu den komplexesten sinnen unserer hunde. auf dieses sinnesorgan verlässt er sich. dieses feine gespür macht ihn zum makrosomatiker. es gibt viele theorien über die menge an nasenzellen. es wird von 100 millionen riechzellen an aufwärts bis fast ins unendliche gesprochen. aber es ist schwer vorstellbar, dass die schon jemals ein mensch gezählt hat. man weiss aber von forschungen, dass der hund in der lage ist, in fünf kubikmeter sand 3 mit fremdgeruch eingefärbte sandkörner ausfindig zu machen, wenn man ihm die dafür notwendige zeit zu verfügung stellt. ebenso ist es bewiesen, dass hunde in lawinen verschüttete menschen bis zu acht meter in der tiefe ausmachen können. oder, dass hunde biochemische veränderungen im körper sofort wahrnehmen und so krankheitsanfälle anzeigen können, bevor sie ausgelöst werden. diabetiker-,epilepsie-, copd-, bludruck-, suizid-, und autismus warnhunde. auch die bettwanzen-, sprengstoff-, minensuch- und drogensuchhunde sind ein beispiel dafür, was hunde dank ihrem grossartigen riechorgan alles zu leisten vermögen. 
dies sollte als grundlage dienen, uns eine vorstellung zu machen, was nasenleistung bedeutet wenn wir von nasenleistung sprechen. solche hunde müssen aber eine spezialausbildung durchlaufen. natürlich gibt es hundetypen die diese leistung nicht erreichen. ob das aber an den riechzellen liegt oder an der fehlenden ausdauer weil das training fehlt, oder weil sie andere zuchtziele in sich vereinen, sei dahingestellt. mit hunden muss gearbeitet werden, damit sie mit ihrer nase höchstleistungen bringen können, denn, wenn unsere hunde suchen, verändern sie ihre atemtechnik. und das strengt an. sie atmern gleichzeitig ein und aus. das können sie dank ihrer "kommaförmigen" nasenlochform. durch die runde form wird die luft eingezogen und durch die "kommaform" wird die alte luft fast gleichzeitig wieder ausgeatmet. hunde können bis zu 300 mal pro minute ein und ausatmen. daher ist es nicht verwunderlich, wenn die hunde durch sucharbeit auch körperlich sehr müde werden. brachycephale hunde werden mit ihren verkürzten nasen nicht an diese leistung herankommen. aber auch diese hunde haben das weitaus bessere riechvermögen als wir und so machen ihnen nasenspiele die sie zum schnüffeln auffordern genau so viel spass, wie den langnasigen hunden und sorgen für körperliche und mentale auslastung. pauschal lässt sich sagen, je länger die hundenase, desto besser kann der hund riechen. was aber alle unsere hundtypen gemein haben, ist, dass sie nasentiere sind mit einer leistungsstärke mit der sie uns menschen hoch überlegen sind. geht es also um nasenarbeit, müssen wir uns ganz auf den hund verlassen und ihm vertrauen, was vielen halter*innen oft schwer fällt. auch wie ein hund sucht, also zum beispiel auf direktem weg zum ziel oder im ausschlussverfahren, das müssen wir dem hund überlassen. mit schmunzeln nehmen wir jeweils die aussage zu kenntnis, mein hund hat keine gute nase der hat sie zwar beim suchen wie ein saugroboter auf dem boden und wuselt in der gegend rum, findet aber das leckerli nicht. wir sind uns sehr sicher, dass der hund schon längst weiss wo sich das gesuchte objekt befindet, aber sehr wahrscheinlich hat es noch eine interessantere duftnote die erst eruiert werden muss. auf das leckerli kann er ja später immer noch zurückkommen, das hat er ja in sicherheit. am besten ist, wir mischen uns da gar nicht ein und lassen ihn seinen job machen. das kann er wunderbar, wenn wir ihm genügend raum und zeit dafür lassen. 

schnüffeln ist aber auch wichtig wenn hunde hallo sagen. sei es unter artgleichen oder bei uns menschen.sie begrüssen artgenossen erst mal beim beschnuppern der ohrdrüsen. wenn die chemie stimmt gehen sie weiter an die lefzen. dort riechen sie bereits etwas intensiver. sind die informationen die ihnen mitgeteilt werden für sie nicht stimmig, wenden sie sich in der regel ab und schaffen distanz. dieses richtige und gute hündische verhalten beeinträchtigen wir in sehr starkem mass, sobald ein hund an der kurzen leine geführt wird. er kann die für ihn wichtige distanz nicht mehr schaffen die er eigentlich braucht damit er ruhig seines weges gehen kann. weil wir ihn aber am weggehen hindern, fängt er an, uns mit übersprungshandlungen mitzuteilen, dass er sich nicht wohlfühlt. dieses verhalten wird dann als aggression ausgelegt. viele kund*innen beklagen sich, dass der hund an der kurzen leine probleme bei begegnungen hat, nicht aber im freilauf. nun dürfte einigen der leser klar werden, warum sich hunde an der kurzen leine nicht begrüssen sollen. sind die infos über den lefzenkontakt okay, gehen sie sich gegenseitig am anus beschnüffeln. dort erhalten sie wichtige informationen. sie erfahren viele intime details weil aus den analdrüsen unmengen von phermonen strömen. dies sind botenstoffe und geben auskunft über das alter, das geschlecht, die paarungsbereitschaft und die gesundheit. 

die hündische begrüssungszeremonie ist aber nicht nur bei artgenossen angesagt, sondern auch bei uns menschen. darum ist es eine wichtige trainingsaufgabe bereits im welpenalter, dass die fellnase lernt, mit allen vieren auf dem boden zu bleiben und nicht andauernd an uns hochzuspringen. merke ich, dass ein hund sehr unsicher ist, begebe ich mich seitwärts soweit zum hund hinunter, dass er mich kennenlernen und bei mir die informationen aufnehmen kann die er braucht um sich zu entscheiden ob er mich mag oder eben nicht. und auch unser intimbereich wird von ihm nicht verschont. auch der muss abgeschnuppert werden. wir haben zwar keine analdrüse die phermone ausströmt, aber trotzem genügend geruchsstoffe die wir aus dem lendenbereich abgeben die vom hund wahrgenommen werden. und natürlich will er diesen gerüchen auf die spur gehen. er muss ja schliesslich wissen, wer wir sind und was bei uns los ist. so riecht er zum beispiel, ob die halterin gerade ihre tage oder den eisprung hat. selbst eine schwangerschaft kann der hund erkennen. er weiss, ob wir gerade kürzlich sex hatten oder es im intimbereich mit der hygiene nicht allzu genau nehmen. übrigens können hunde anhand der phermone im intimbereich von säugetieren deren paarungsbereitschaft erschnuppern und mit ihrer feinen nase zum beispiel den eisprung bei kühen, ansagen. dazu gibt es eine amerikanische forschungsstudie. falls ihr hund jeden besucher im schritt beschnuppern will, seien sie ihm nicht böse. dahinter steckt keine unart. sein instinkt verleitet ihn dazu. dann versuchen ihn mit alternativverhalten abzulenken und ihn auf distanz zu halten, bis der gast bereit ist, ihn an seiner hand schnuppern zu lassen.

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