wischi waschi


genau das, darf beim hund nicht stattfinden. klarheit ist gefragt. struktur ist angesagt. grenzen vorgeben und sie auch konsequent einhalten. das tönt nun alles sehr schwierig, sind aber näher betrachtet alles elemente die einem hundehalter*in von einem guten ausbildner*in beigebracht werden. sehen wir uns die punkte, die logischerweise in sich übergreifen, mal etwas genauer an. wichtig ist, dass man sich ganz genaue zielvorstellungen macht was persönlich priorität hat, was der hund anwenden soll und muss und welche spielräume er im zusammenleben haben wird. ist eine familie involviert betrifft es alle mitglieder sich damit auseinanderzusetzen. mit diesen klaren vorstellungen konfrontiert man dann den ausbildner*in in einem erstabklärungsgespräch. was dem ausbildner*in wichtig ist, spielt dabei eine untergeordnete rolle. er/sie soll einfach beratend zur seite stehen denn er/sie muss nicht mit dem hund viele jahre zusammenleben. der halter*in aber muss es. der ausbildner*in wird wohl seinen einfluss geltend machen, wenn wünsche gegen das hundewohl oder entgegen einer guten sozialisierung wären. sonst geht ein guter coach auf die vorstellungen der halter*in ein und setzt um.

wenn der hund zum beispiel auf dem bett schlafen darf, soll er doch, das ist halter*in angelegenheit. wenn er aber die ganze nacht in der geschlossenen box verweilen soll, muss der trainer*in sein veto einlegen und alternativen aufzeigen. wird die meinung geäussert, dass hunde konflikte unter sich ausmachen, wird der trainer*in eingreifen und fundiert erklären, warum dem nicht so ist. so gäbe es noch unzählige beispiele, die aufzuzählen würden aber hier den rahmen sprengen. sich für etwas entschieden heisst dann aber auch dranbleiben und nicht einmal so, und dann wieder anders. einmal «komm» und dann wieder ein verwischtes wie «hundi, komm nun endlich her, ist nun genug gespielt.» solche unklarheit ist für den hund sehr verwirrend. er kann nicht mehr einordnen, weil die wortmelodie verwischt wird. das angedachte kommando geht im wortgeschwafel unter. man braucht sich dann nicht zu wundern, dass der hund das von ihm verlangte nicht ausführen kann. wer hat nun das problem geschaffen? die wenigsten halter*innen sind so reflektiert, dass sie sich hinterfragen. die meisten gehen davon aus, der hund sei der fehlbare weil er den gehorsam verweigert. dafür wird er in der folge ignoriert, im schlimmsten fall beschimpft. um das zu vermeiden ist es sehr wichtig, kurze, prägnante und klare kommandos zu verwenden und diese dann auch punktgenau und konsequent umzusetzen. viele der kommandos brauchen wir nur in der aufbauphase weil wir dem hund ja alles kleinschrittig beibringen. wenn der hund soweit ausgebildet ist, dass er die tools von sich aus anwendet, fallen die zwischenkommandos alle weg. es wird dann nur noch mit den zielkommandos gearbeitet. 
wir erachten es ebenfalls als ein unding mit zischlauten wie ssssssssss, psssssst, pspspspsp zu arbeiten. lassen wir das doch einfach im repertoir eines cesar milan. wir jedenfalls haben keine lust unsere teams  zu unterweisen wie zischende reifen die gerade luft verlieren durchs leben zu gehen. 
und ja, jetzt kommt es. der small talk. darf man, soll man oder eben doch nicht sich mit seinem hund unterhalten? wir sagen dazu ganz klar yes, du darfst und du sollst. das emotionale system des hundes ist dem unseren sehr, sehr ähnlich. stellt euch mal vor, ihr würdet wenn man sich mit euch abgibt, nur herumkommandiert, und sonst ist stille und grusliges ignorieren angesagt. grässliche vorstellung, oder etwa nicht? wir, sprechen sehr gern und viel mit unseren hunden. wir, sagen immer an was wir gerade machen werden. wir, erzählen unseren hunden unsere kleinen und grossen kümmernisse. ja, wir small talken mit ihnen wie wir es mit unseren anderen familienmitgliedern auch machen. und das tut beiderseits gut. ist nämlich auch für unser emotionales befinden besser wenn wir einen lebendigen ansprechpartner haben. so umschiffen, zum beispiel singles, das hausfrauen*männer syndrom, sich dem staubsauger anzuvertrauen. gibt sinn, oder nicht? wir müssen einfach vorsicht walten lassen, dass wir beim leaden klar bleiben und nicht ins zutexten geraten. das heisst, wir müssen klar abgrenzen zwischen klaren, kurzen kommandos und dem plaudern. sonst kreieren wir ein wischi waschi. übrigens: hat man mal keine lust zum small talken, gibt man dem hund das pause signal. dann weiss er, dass er  relaxen kann. 



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