strangulieren


DAS HALSBAND. für die einen fluch, für die anderen segen. die "segen gruppe" zelebriert das halsband als einzig richtige form zum führen eines hundes. dabei spielt es keine rolle, ob der hund sittsam genug gehen kann ohne sich einen körperlichen schaden zu holen. es spielt auch keine rolle wenn der 30 kilo schwere, ungestüme 4 pföteler immer wieder in die leine springt und dann fast zu tode zusammenbricht weil ihm die luftröhre zusammengequetscht wird und der kehlkopf un d die augen druck aushalten müssen, von dessen stärke man eigentlich gar nichts wissen will, denn nur schon der gedanke daran tut weh. auch schädigungen des bindegewebes und der schilddrüse  nehmen diese menschen in kauf. das einzige was zählt ist, dass endlich der verdammte zug oder leinenruck den der hund auslöst, aufhört. eine leinenaggression, die den menschlichen körper ebenso schädigen kann was natürlich die halter höchst ungern in kauf zu nehmen bereit sind. wer will denn schon jahrelang wegen schulterschmerzen die physiotherapie besuchen. und was das an zeit- und geldaufwand bedeutet. also beschreitet man den weg des geringsten widerstands, denn gutdurchdachte auf das team abgestimmte trainingeinheiten haben ja auch den nachteil, dass dafür zeit und etwas geld investiert werden müssen. also nicht daran zu denken, man ist ja so schon immer knapp mit diesen ressourcen. was man beim hundekauf dummerweise nicht einkalkuliert hat. 
so ist der griff zu den halswürgern dann die schnellere lösung. was bei uns immer wieder kopfschütteln verursacht ist, dass diese leute tatsächlich im glauben sind, dass sie ihren hund im griff hätten. es wird komplett ausgeblendet, dass der hund den verlangten gehorsam nur ausführt, weil er schmerzen vermeiden will. in der fachsprache benennt man das als meideverhalten.  

wir werden immer wieder gefragt, ob wir denn keine halsbänder für unsere hunde hätten. doch haben wir. sie bekamen sie aber erst als sie korrektes «bei fuss» laufen konnten. sie bekommen sie als schmuck angezogen wenn wir mal eingeladen sind, oder einen stadtbummel machen. sonst werden sie immer mit geschirr geführt. der french bully geht immer mit geschirr. zu gross könnten die körperlichen benachteiligungen und die damit verbundenen schmerzen sein wenn er mal in die leine springt. um reaktionen vorzubeugen möchte ich hier noch vermerken, dass unser frenchie bereits einen modell mit vorbau ist und keine atemproblem oder probleme mit dem gaumensegel hat. uns ist aber auch wohler wenn wir unsere langnasen nicht am halsband führen. wir vertreten einfach die meinung, dass alles was dem hund weh tun kann vermieden werden muss, und ein halsband tragender hund ist immer in gefahr, durch einen reizauslöser dermassen in unruhe versetzt zu werden, dass er den besten gehorsam vergisst. er ist und bleibt halt ein raubtier das nicht zu 100 prozent kalkulierbar ist. man muss sich immer bewusst machen, dass er tausendmal eine sache gut macht aber beim 1001ten mal ändert er vielleicht sein verhalten weil ihm irgendetwas interessantes in die nase kommt oder über den weg läuft oder geräusche die ihn in unruhe versetzen und er seine reaktion deswegen nicht mehr kontrollieren kann. dies müssen wir uns einfach immer und immer wieder vorkauen, bis es in unseren hirnzellen gespeichert ist. es ist auch unsere pflicht, einem uns anvertrauten wesen, das nie nach einem geschirr, leine oder halsband  verlangt hat, wenigstens soviel fürsorge entgegenzubringen, dass wir, wenn es schon notwendig ist ihn in irgendeiner form gesichert zu haben, es so angenehm und behutsam wie möglich machen. den hund strangulieren wenn er mal ausflippt, und das tun wir alle, auch wir menschen, ist wahrlich der falsche weg und kann doch die lösung nicht sein. den halter die ihren hund am halsband führen, möchte ich mal höchstpersönlich ein halsband anziehen und sie an der leine halten wenn sie einen ausraster haben. sicher kein ergötzlicher anblick wenn sie bereits blau nach luft schnappend, zusammenbrechen. sehr oft begegnet man mit dieser leinenführigkeit auch halter*innen die gar nicht mehr in der lage sind, einen schweren hund zu führen. sei es aus gesundheitlichen gründen, des alters wegen, oder weil sie einfach nicht die lust und laune haben einen guten unterricht mit dem hund zu besuchen. diese menschen sind dann auch sehr schnell bereit in ihrer überforderung dem hund ein halti anzuziehen. und da sieht man die schauerlichsten dinge. da wird an dem hundekopf herumgerissen und gezerrt, dass dem hund, und auch dem zuschauer, sehen und hören vergehen. solche geführten hunde kommen nicht mal mehr dazu ihren urtümlichsten bedürfnissen nachzukommen. nämlich die nase ab und an auf den boden zu halten und zu schnüffeln. oder sich mal bei einer hundeduftmarke zu verweilen. sicher, das halti kann ein gutes hilfsmittel sein in spezialfällen, aber es muss sorgsam und kleinschrittig auftrainiert, und in der anwendung sehr subtil gehandhabt werden. auch ist es niemals eine führigkeit die von dauer sein soll. ein halti soll nur eingesetzt werden bis eine umorientierung im verhalten stattgefunden hat. niemals aber um körperliche schwierigkeiten eines halters zu kompensieren, denn wenn deswegen korrigiert werden muss, hat man sich ganz klar für die falsche hunderasse entschieden.

für uns sind geschirr oder gstältli wie wir sie in der schweiz nennen, die ideale fom einen hund zu führen. aber aufgepasst auch da gibt es unterschiede. solche die die bewegungsfreiheit der schultern einschränken sind absolut nicht geeignet. solche die ein steg über die brust aufweisen sind ideal, weil sich der zug gleichmässig verteilen kann und von der brust aufgefangen wird. wir machen hier für keine marke werbung. aber wir schauen auf gute qualität und uns ist sehr wichtig, dass wir das geschirr nicht über den kopf streifen müssen. darum kaufen wir nur gstältli die eine seitenschnalle aufweisen die man am hals verschliessen kann. so sind wir sicher, dass die ohren beim an- und ausziehen nicht malträtiert werden.

schlussfaszit jedoch sollte sein, dass ein auf das team zugeschnittenes training weder von geschirr noch halsband ersetzt werden können.

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