gefängnis ?




nimmt eine box dem hund die freiheit? wird er eingeschränkt? ist es eine aversive massnahme? oder eine positive bestrafung? ist der hund nach einem aufenthalt in der box traumatisiert? immer wieder sind wir mit erklärungs- und überzeugungsarbeit beschäftigt bei diesem thema, denn aussagen wie  «mein hund soll nicht eingeschlossen sein. unser hund soll frei und nicht eingeschlossen sein. wir wollen kein hund der gefängnisluft atmen muss. er fühlt sich doch so unwohl" dieses reine menschendenken hat sich so fest in den köpfen festgekrallt, dass es sehr oft wie ein rennen in die mauer ist wenn wir dagegen halten müssen. dass dieses menschendenken für den hund nachteilig sein könnte,  kommt fast niemanden in den sinn.



in der stunde lässt man uns im glauben, dass unsere argumentationen zustimmung gefunden haben aber bereits beim nächsten training müssen wir feststellen, dass es mit der umsetzung hapert. nur, halbherzigkeit führt halt auch in diesem fall nicht zum gewünschten erfolg. aber schauen wir uns doch einmal ein paar punkte an, warum ein sorgfältig aufgebautes boxen training sehr sinnvoll ist.

schutz bei unsicherheit. der hund ist ein höhlentier. die braucht er nicht nur zum ruhen, sondern auch als schutz bei unsicherheit. sehr oft sieht man hunde auch in von ihnen gegrabenen mulden unter gebüschen liegen. die enge und das kontaktliegen mit möglichst vielen stellen ihres körpers mit dem element verleiht ihnen geborgenheit. wildlebende hunde verbringen so ihre schlafenszeit oder dösen in solchen sicherheitszonen den ganzen tag vor sich hin bevor sie in der morgen- und abenddämmerung ihren notwendigkeiten nachgehen. da die wenigsten von uns ihren hunden eine höhle zur verfügung stellen können, nehmen wir die box als ausweg. hunde, die gelernt haben in der box zu chillen, halten darin auch silvester- und nationalfeiertag feuerwerkknallerei besser aus. sie ziehen sich aber auch in eine box zurück wenn sie mit situationen überfordert sind die sich im täglichen ablauf ergeben.

ruhepol ist ein anderer grund. bei einem guten boxentraining lernt der hund, dass er die box als ein rückzugsort benutzen kann, wenn er seine ruhe haben will. ein hund braucht bekanntlich zwischen 19-21 stunden ruhe am tag. mehrheitlich verbringt er diese ruhezeit beim vor sich hindösen. dies tut unser vierbeinige liebling gerne in einem geschützten rahmen wo er ungestört sein kann. und dazu ist eine box, in der auf drei seiten kontakt liegen kann, ideal. wir haben eine kundin die tagtäglich viele hunde bei sich zu hause hütet. wenn ihrem hund das tohuwabohu der anderen zuviel wird, zieht er sich in seine box zurück und chillt vor sich hin. unsere kundin hat dann nur noch die aufgabe, die anderen hunde zu hindern, ihn in der box zu stören.

den hund vor übergriffigen kinder schützen. befinden sich kinder umfeld des hundes ist eine box als rückzugsort für den hund unabdingbar. kinder werden sehr schnell übergriffig wenn sie ihre launen abreagieren. dazu kann eine box als zufluchtsort für den hund herhalten. den kindern ist aber unter allen umständen beizubringen, dass die box für sie TABU ist, sobald sich der hund darin befindet.

schlafplatz in der nacht. warum muss es immer ein hundebett sein. eine kuschelig ausgestattete box die höhlencharakter simuliert, ist für den hund sicher eine grössere wohlfühloase als ein bett, das in einem grossen raum aufgestellt ist. die box darf einfach NIEMALS verschlossen sein. denn trotz allen vorteilen die eine box bietet, der hund soll sich im häuslichen umfeld aufhalten können wo er sich wohlfühlt. das kann im sommer ein kühler ort sein und im winter unter umständen ein ort in der nähe eines ofens. auch muss er unbedingt IMMER zugang zu wasser haben.

autobox. fühlt sich ein hund im haus wohl in der box und hat gelernt darin stressfreie stunden zu verbringen, ist es oft kein problem mehr, wenn es darum geht, das autofahren gut über die runde zu bringen. die autobox verhindert, dass der hund im auto herumgeschleudert wird. bei abrupten bremsmanövern ist er ebenso geschützt wie beim herumkutschieren in kurvigem gelände. sicher ist bei einer autofahrt auch ein gurt gut geeignet, wenn das auto keine andere struktur zulässt, aber der gibt dem hund niemals die ruhe die er in einer box erleben kann.

tierarzt- klinikaufenthalt. muss der hund, aus welchen gründen auch immer, beim tierarzt oder in einer tierklinik stationär aufgenommen werden, wird er nach der behandlung in eine box gelegt. ist der hund dann wieder hellwach und er nimmt wahr, dass er eingeschlossen ist, ist es für viele hunde sehr traumatisierend wenn sie nicht an den aufenthalt in einer box gewöhnt sind. bei einem kunden von uns ist es gerade letzthin wieder passiert, dass der hund die box angefangen hat zu zerpflücken. der halter ist dann gebeten worden, seinen hund abzuholen. für uns ein grosses ärgernis weil der hund mitten in der behandlung nach hause geholt werden musste aber auch, weil der halter das training trotz insistieren unsererseits für überflüssig erachtet hat, und wir noch so doof gewesen sind ihm eine box zu schenken. auch wir lernen halt nie aus.

beim reisen. egal, ob auf dem campingplatz oder im hotel. wenn die hundebox, an die der hund gewöhnt ist mitgenommen wird, ist die gewähr sehr gross, dass der aufenthalt für den hund in der für ihn fremden umgebung viel weniger stress bedeutet, als wenn er sich völlig neu auf eine veränderte situation einstellen muss. vor allem, wenn während einem urlaub diverse orte besucht werden. er hat etwas das er kennt mit dabei und kann so viel stressfreier den aufenthalt geniessen. ist die box dann noch mit tüchern und anderen utensilien ausgelegt die nach ihm und seinem zuhause riechen, wird der aufenthalt für den hund angenehm.

beim fliegen. spezielle flugboxen müssen zum reisen im flugzeug verwendet werden. es ist zu empfehlen eine solche box schon ein paar wochen vor  reiseantritt zu kaufen und den hund an eine solche zu gewöhnen.

was ist zu beachten wenn man dem hund eine box zur verfügung stellt

die box muss sorgfältig auftrainiert werden.

die box darf nicht geschlossen werden. der hund muss jederzeit selbständig aus der box gehen können.

der hund muss permanenten zugang zu wasser haben.

die box sollte an einem geschützten ort aufgestellt sein.

die box soll nie für strafmassnahmen verwendet werden.






Kommentare