jubel, trubel, heiterkeit


halli galli

mein hund muss rumrennen, mein hund braucht action, mein hund muss spielen, rumtoben, rumhetzen und, und, und, und, und. jubel, trubel, heiterkeit, unter diesem motte soll der hund seine energie loswerden. interveniert man als trainer und macht die halter*innen darauf aufmerksam, dass ein hund eher bedächtig und langsam unterwegs sein soll weil er nicht unermessliche energiereserven zu verfügung hat, und ausserdem ansprechbar bleiben soll, wird uns sofort entgegengehalten, «also unser hund braucht das. der ist sonst ganz unglücklich. unser hund ist halt nicht wie andere hunde,»  kommt dann die frage auf, wie es der hund denn mitgeteilt hat, dass er genau das braucht bestätigt jedesmal unsere vermutung. durch übersprungshandlungen. leider werden die aber zu oft von den besitzer*innen völlig falsch interpretiert. übersprungshandlungen sind kurz gesagt, hündische attidtüden mit denen der hund anzeigt, dass es ihm nicht gut geht. viele übersprungshandlungen sind normale alltagsverhalten die im kontext nicht stimmen. aber es gibt auch die anderen wie das schwanzjagen, in die luft bellen oder schnappen, extremes speicheln, übermässiges bellverhalten, jaulen, aufreiten, sich kratzen und noch einiges mehr. hundehalter die ihren hund gut kennen, realisieren sofort wenn sich ein verhalten in aussergewöhnlichem rahmen zeigt. wenn es soweit ist, dann ist guter rat teuer. um das portemonnaie zu schonen werden dann schlaue bücher, da gibt es leider viel zu viel schund, oder das internet, auch das gibt es viel bockmist zu lesen, und eventuell noch andere halter*innen auf dem spazierweg konsultiert, statt einen gut ausgebildeter trainer zu engagieren der dem übel auf den grund geht und die ressourcen die der halter für die haltung mitbringt hinterfragt. der absolute hammer ratschlag mit dem wir uns immer wieder konfrontiert sehen ist, dass der hund halt immer noch zuwenig körperliche auslastung habe, der müsse permanent an seine grenzen gebracht werden. dann werde ruhe einkehren. da können wir nur sagen, ARME HUNDE. leider haben diese menschen noch nie etwas von der 3 säulen  auslastung eines hundes gehört und wenn ja, ignorieren sie es. das 3 säulen prinzip beinhaltet die mentale auslastung, die olfaktorische auslastung, und die körperliche fitness. das alles verbunden mit einer grossen portion liebe, einer  menge spass, keinem druck und  keinen aversiven trainingsmethoden  und man bekommt einen gut ausgelasteten zufriedenen und glücklichen hund. bei elreto ist die positive lerntheorie, die das 3 säulen prinzip beinhaltet, die ausbildungsbasis. von diesen drei prinzipien steht die olfaktorische auslastung an erster, die mentale an zweiter und die körperliche fitness an letzter stelle. dabei spielt die genetik eines hundes ein wesentlicher faktor, der kleine abweichungen mit sich bringen kann. aber ganz egal wie der hund geartet ist, er  braucht täglich seine ruheeinheiten. und das nicht zu wenig. zwischen 19 und 21 stunden sollten es sein. er braucht seine versäuberungsspaziergänge und auch seine spieleinheiten. aber die gezielt und mit seinem menschenpartner. das wird ihm auch am meisten freude machen und für die bindung ist es unabdingbar. logisch will man ihn auf wanderungen oder beim sup beim biken oder bei anderen sportlichen aktivitäten mit dabei haben. aber all dies soll in ruhe und ohne stress ablaufen, dann kann es der hund auch gut verarbeiten. und wurde mal überbordert mit auslastung, soll man seinem liebling anderntags wieder einen ruhetag offerieren. wir haben zwei kundinnen deren hunde jeweils wie die gesengten rumtoben, aneinander hochspringen und sich auch körperlich angehen wenn es ihnen zuviel wird. diese hunde müssen immer wieder tierärztlich versorgt werden was den geldbeutel jeweils arg strapaziert. bei einer hundekrankenkasse sind sie wegen der hohen kosten bereits rausgeflogen. von anderen  hundekrankenkassen sind sie abgelehnt worden. das problem ist bei beiden, dass ihre hunde sich dermassen an die adrenalinflut die das hirn durchströmt gewöhnt haben, dass sie bereits eine sucht nach dem kick entwickelt haben, und, wenn sie diesen nicht mehr bekommen, unleidig, zum teil aktiv aggressiv werden und auch schon den zweithund und den halter angefallen und malträtiert haben. leider haben wir trotz unserem wissen nicht genügend einfluss bei diesen haltern eine veränderung herbeizuführen. die meinung "unsere hunde" brauchen das, ist leider in deren köpfen in fels gemeisselt. nicht zu unterschätzen ist aber auch die mentale überforderung die stattfinden kann. dieses thema werden wir in einem der nöchsten blogs skizzieren.

wir bei elreto vertreten die philosophie, dass ruhe und in die ruhe arbeiten allererste priorität hat. die hunde bleiben dadurch ansprechbar, können umsetzen und reize besser verarbeiten und einordnen. natürlich dürfen auch unsere hunde spielen, sportlich unterwegs sein und mal über die felder jagen. aber das in gemässigter dosis, kontrolliert und ganz gezielt. was wir in keinem fall dulden ist, dass sich unsere hunde dermassen mit adrenalin hochpushen, dass es schlussendlich in rauferei, schnapperei und im schlechtesten fall zu beissereien ausartet. wir vertreten das motto

 in der ruhe liegt die kraft

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